Urlaub & Leben

Tage wie dieser


Esmeralda blickt einmal in die Tage, an denen so gar nichts funktionieren will … 
Es gibt sie immer wieder, diese Tage, an denen man sich am liebsten ein großes Loch zum Verschwinden graben würde. Bei mir zumindest folgen sie meist auf eine Nacht schlechten Schlafs, nach der ich ohnehin schon furchtbar müde und gerädert aufwache. Der Wecker klingelt, die Augen gehen unwillig auf und das erste, was ich sehe, ist das allumfassende Grau, was sich vor dem Fenster trist entfaltet. Schlechter kann ein Start in den Tag nicht laufen.

An Tagen wie diesen kommt dann ein Unglück nach dem anderen hinzu. Die Kaffeemaschine streikt, die Zahnpasta kleckert auf die frisch angezogene Bluse und der Bus fährt vor der Nase weg. Auch Kleinigkeiten wie ein Regentropfen auf dem Lieblingsmantel bringen mich an solchen Tagen aus der Fassung – sogar so sehr, dass ich am liebsten wie ein kleines Kind weinen würde.

Mir ist natürlich klar, dass ich eine selbsterfüllende Prophezeiung erschaffe, wenn ich an solchen Tagen schon erwarte, dass alles schief geht. Doch es hilft nichts. Ich kann mich einfach nicht aus meinem Loch herausbefördern.

Schlimmer geht’s immer…

Angekommen bei der Arbeit nimmt das Elend dann seinen weiteren Verlauf, denn schlimmer geht es schließlich immer. Die Kollegin ist sauer, weil ich vergessen habe, ihre Zimmerpflanzen während ihrer Abwesenheit zu gießen und der Chef schimpft, weil die Deadline für das wichtige Projekt überschritten wurde.

Beim Essen in der Kantine landet das ganze Tablett auf dem Boden – natürlich vor den Augen aller Kollegen. So ist das an solchen Tagen: Was schief gehen kann, das geht auch schief. Ich sollte mich damit abfinden und positiv in die Zukunft schauen, doch wenn alles trist und voll Missgeschicken ist, dann fällt es schwer, den Optimismus zu wahren.

Klar, jeder hat mal einen schlechten Tag und ich bin stets die Erste, die andere aufmuntert, wenn es bei ihnen mal nicht so läuft. Doch wenn ich selbst in einem Tief stecke, dann helfen meine Parolen mir wenig weiter und ich muss zu anderen Maßnahmen greifen.

Das einzige Heilmittel: Musik und Humor

Zum Glück ist es mir gelungen, im Laufe der Jahre – in denen ja solche dunklen Tage immer mal wieder vorkommen – eine Strategie zu entwickeln, die für mich persönlich wahre Wunder wirkt. Wenn gar nichts mehr geht, greife ich zum Musikplayer und drehe die Lautstärke bei meinem Lieblingssong voll auf: „Walking on Sunshine“. Gerade wenn es draußen in Strömen regnet und die ganze Welt gegen mich ist, hilft mir dieser Song dabei, wieder nach vorne zu schauen. Oft muss ich sogar herzlich lachen. Die ganzen Missgeschicke, die mir passieren, kann ich ja nur mit Humor tragen. Also pfeife ich auf diesen miesen Tag und tanze mich zur Musik wieder in ein Gute-Laune-Hoch. Denn eines weiß ich gewiss: Morgen wird ein besserer Tag.

 

 

Esmeralda@Subtile-Art.de

 

 

Artikelbild: Wonderlane; 2. Bild: byronv2 | Flickr.