Kaufsucht
Dessous, High Heels, Deko und mehr … Einkaufen bereitet viel Freude. Der Käufer erhält geradezu eine Belohnung für sein Verhalten. Immerhin sind neue Gegenstände nützlich und werden im Haushalt gebraucht. Artikel für die Küche, Technik für das Wohnzimmer, Schuhe, Mode oder Utensilien für das Hobby sind beliebte Gegenstände, die schnell auf die Wunschliste gelangen. Marken und schöne Dinge bestätigen uns. Sie stärken das Selbstwertgefühl und machen uns bei anderen Menschen interessant. Immerhin bleiben wir immer spannend für Beobachter von außen. Dabei entstehen auch schnell neue Wünsche, die einen neuen Gegenstand ergänzen und uns dann plötzlich wichtig erscheinen.
Einkaufen macht glücklich
Das Phänomen Kaufsucht entsteht beispielsweise dann, wenn das Kaufverhalten die einzige Bestätigung für eine Person ist. Menschen mit einer schwachen Persönlichkeit leiden nicht selten unter dem Wunsch, dass laufend neue schöne „Belohnungen“ zu ihnen kommen. Kaufsucht ist aber nicht einzig und allein der Wunsch nach neuen Gegenständen, sondern nach dem Glücksgefühl beim Kaufen.
Warum Kaufsucht eine Sucht ist
Das Gehirn schüttet Glückshormone aus, wenn wir neue Gegenstände kaufen. Das Glücksgefühl begleitet uns dann über den gesamten Einkauf hinweg. Je öfter eine Person einkauft, desto intensiver lernt das Gehirn, dass es zu einer Belohnung bei einem Einkauf kommt. Hierbei besteht eine enge Verbindung mit dem Suchtzentrum des Gehirns. Schöne Gefühle werden gemerkt und je häufiger sie bestätigt werden, desto öfter wird das Bedürfnis einer Wiederholung geweckt. Es kommen weitere Faktoren hinzu, die dann erst zu einer Sucht führen. Eine Grundvoraussetzung für eine Kaufsucht ist jedoch eine weniger stark ausgeprägte Persönlichkeit. Fühlt sich ein Mensch nicht gut, leidet eine Person unter starkem Stress oder einem intensiven Druck von außen immer perfekt aussehen zu müssen, dann kommt es schnell zu dem Gefühl stetig neue Dinge kaufen zu müssen. Der Übergang in einen Zwang ist fließend. Zugleich sammeln sich zahlreiche Gegenstände an, die verstaut werden müssen. Im Rahmen einer Kaufsucht wird ein Kaufzwang durch ein Suchtgefühl laufend verstärkt. Eine Person muss kaufen und bestellt zu schnell Dinge, die jedoch überhaupt nicht benötigt werden.
Eine Behandlung der Kaufsucht
Viele Menschen kaufen einfach gern so. Sie können jedoch noch entscheiden, wann sie nicht mehr kaufen und wissen, was sie nicht kaufen müssen. Nicht selten leiden Patienten unter finanziellen Problemen oder Problemen mit Platz und Hygiene. Eine Kaufsucht wird schrittweise durch das Bewusstwerden der Handlungen, des Schadens, eine Stärkung des Selbstwertgefühls und durch das Erlangen eines anderen Verhaltes behandelt. In manchen Fällen steht eine Kaufsucht sogar in Verbindung mit einer Schizophrenie und wird klinisch behandelt.