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Modenachwuchs hat es schwer

Junge und vielversprechende Nachwuchsdesigner gibt es viele in Deutschland. Doch der Weg in die Karriere und „davon zu leben“ sind schwierige Wege, an denen die Meisten scheitern. Bei fast allen Nachwuchsdesignern ist das Geld knapp. Die Banken halten sich bei Kreditanfragen gerne zurück. Ein Dispo wird meistens auch nicht gewährt. So sind viele Jungdesigner auf das angewiesen, was sie auftreiben können. Dementsprechend hoch ist die Kreativität bei Material, Stoff und Verarbeitung. Doch was entscheidet über Erfolg oder Misserfolg? Wie wichtig ist eine fundierte Ausbildung? Kenner der Szene sagen, dass eine Ausbildung oder Studium im Modebereich zwar helfen können, aber praktisch kaum eine Bedeutung haben, ob man später als Nachwuchsdesigner entdeckt wird. Allerdings kann die Vorbildung Türen öffnen. In der Regel kommt es nur auf 2 Punkte an. Als Nachwuchsdesigner müssen Sie Talent haben, neue Trend erzeugen, die von der Masse angenommen wird. Der 2 Punkt ist schwieriger. Sie müssen Glück haben. Also zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort sein.

Der Start in die Karriere ist oft Ungewiss

Genau dieser Punkt macht eine Kreditfinanzierung so schwierig. Das Atelier befindet sich bei dem Nachwuchsdesigner zwar meistens direkt auch in der Wohnung. Kosten fallen jedoch immer an. Dazu gehört nicht nur das Material und die Maschinen zum Arbeiten, sondern auch das Marketing. Letzteres bedeutet nicht nur, Werbebriefe zu schreiben, eine eigene Homepage zu unterhalten, sondern eben auch viel zu Reisen. Da sind Vor-Ort Präsentationen und Modeschauen sowie Wettbewerbe, die fest in der Agenda der Nachwuchsdesigner stehen.

Eine normale Bank wird jedoch in der Regel kaum einen Kredit gewähren. Auch dann nicht, wenn erste Aufträge vorliegen. Das Risiko wird meistens als zu groß eingeschätzt. Ohne Bürgen oder Sicherheiten geht es meistens nicht. Eine Alternative bieten dann private Kreditvermittler im Internet, die ganz andere Möglichkeiten und Quellen zur Finanzierungsanfrage haben, als Banken, die zumeist nur auf ihre eigene, kleine Produktpalette begrenzt sind. Dennoch sind natürlich auch bei dieser Kreditanfrage Nachweis zu erbringen. Ein Businessplan ist dabei besonders wichtig. Das Fatale hierbei. Bei dem Geschäftsplan geht es nicht um Kreativität, sondern klar nachzuvollziehende Zahlen und Fakten. Sinnvoll ist es daher für viele Nachwuchskünstler, wenn sie sich für den Businessplan Hilfe von Dritten besorgen, damit es nicht an dieser Kleinigkeit scheitert.

Viele Wege zum Erfolg

Auch wenn die meisten Jungdesigner keine Hoffnung auf eine Kreditvergabe haben, gibt es viele Wege, die in den Modeolymp führen können. Die meisten gründen einfach ihr eigenes Modelabel. Das ist kein großer Akt. Eine Gewerbeerlaubnis kostet im Schnitt um die 50 Euro in Deutschland. Schon ist das Modelabel entstanden. Der weitere Weg aber ist oft sehr beschwerlich. Vielfach unterstützen Familien, Freunde und Bekannte. Am Ende ist alles ein Spiel auf Hoffnung. Entweder es gelingt der Durchbruch, solange noch Geld vorhanden ist oder am Ende stehen die Nachwuchsdesigner mit leeren Taschen und verloren Hoffnungen da. Dennoch bietet das Internet heute tolle Wege, um seine Mode bekannt zu machen und für den Direktvertrieb. Wer richtig plant und auch hier ein wenig Glück hat, schafft es zumindest mit seinem neuen Modelabel einigermaßen leben zu können.