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Mode im Ausland bestellen – Lohnt das?

Eine in letzter Zeit häufiger gestellte Frage, der wir in einigen Punkten einmal nachgehen wollen. Mode im Ausland außerhalb der EU zu bestellen ist vor allem in den letzten 12 Monaten besonders attraktiv geworden. Große Anbieter aus Asien und den USA übertrumpfen sich dabei auf den Seiten gegenseitig mit einem kaum zählbaren Angebot, das selbst die Offerten vom Otto Versand überbietet. Und die Preise sind ein Traum. Alleine für 100 Euro können Männer oft 8 – 10 komplette Anzüge erwerben und Frauen teilweise 6 -12 Kleider. So lässt sich der Kleiderschrank mit nur einem Klick füllen. Doch ist das wirklich so einfach oder gibt es Tücken bei diesem Angebot?

Deutlich billiger

Die Mode im Auslandshop ist deutlich billiger. Ein deutscher Anbieter kann da nicht mithalten. Das schafft nicht einmal H&M. Doch der Preis sollte bei Mode eigentlich nur immer an zweiter Stelle eine Rolle spielen. Die asiatischen Shops, die auch das Angebot in Deutsch und anderen europäischen Sprachen präsentieren, machen das Angebot und die Bestellung erstaunlich leicht. Hier sind die Preise immer mehr als günstig. Bei den US-Anbietern hingegen kommt es auf den aktuellen Währungskurs an. Hier können durchaus Schnäppchen erzielt werden. Vor allem bei Schuhen. Die Zahlung erfolgt generell per Kreditkarte, PayPal oder Skrill.

Die Qualität

Bei US-Anbietern ließ sich in Tests immer eine eigentlich gute Qualität erkennen. Fakt ist hier auch, die Mode entspricht den amerikanischen Qualitätsvorstellungen, die sich eigentlich kaum von unseren unterscheiden. Bei den asiatischen Anbietern ist das jedoch sehr gemischt. Im Grund ist Mode aus Asien gut bis sehr gut. Aber eben nur, wenn Sie für die großen Labels und Hersteller produziert wird, die ganz klare Qualitätsrichtlinien setzen. Für den Verbraucher, also den privaten Direktbesteller kann das schon anders aussehen. Denn hier wird die asiatische Qualität nach deren Bedingungen angeboten. Das spiegelt sich auch in der Behandlung wieder. Enttäuschungen können vorprogrammiert sein.

Ein Knackpunkt sind die Größen

Die Größenangaben werden bei der ausländischen Bestellung eigentlich immer zu einer Hürde. Selbst Portale, die deutsche oder europäische Größen umgerechnet haben, liefern oft zu kleine oder zu weite Modestücke. Bei den US-Anbietern funktioniert dieses besser, sofern der Besteller mit den US-Größen vertraut ist.

Kostentreiber Versand und Zoll

Billig und verführerisch sind die Angebote. Wer jedoch nur ein oder zwei Produkte einkauft, wird unter den hohen Versandgebühren lechzen. Zusätzlich kommen oft Wartezeiten von bis zu 10 Wochen. Doch auch der Zoll hält die Hand auf. Beträgt der Warenwert der Sendung unter 22 Euro, muss der Käufer keine Einfuhrumsatzsteuer entrichten. Ab einem Wert von 22 Euro bis zu 150 Euro bleibt diese zwar zollfrei, die Einfuhrumsatzsteuer muss aber gezahlt werden. Maßgebend ist übrigens der Warenwert plus Versand und Porto! Parfüms und Eau de Toilette sind von einer Zollbefreiung ausgeschlossen!

Unser Fazit

Wer seine Mode im Ausland bestellen möchte, sollte immer mehrere Stücke ordern. Ansonsten fressen die Versandkosten den Vorteil auf. Hinzu sollten Sie damit rechnen, eine Enttäuschung zu erleben. Nur wer damit rechnet, sollte das Experiment eingehen.

In den USA zu bestellen bietet heute kaum noch ein Risiko. In den asiatischen Ländern hingegen steigt das Risiko (Qualität, Größe, etc.) deutlich an. Die Bestellung im nicht EU-Land sollte also immer nur dann erfolgen, wenn es mehr ein Spaß als eine Notwendigkeit ist! Bedenken Sie auch, dass nicht immer eine Rückgabe möglich ist. Und wenn ja, übersteigen Kosten und Aufwand oft den bereits gezahlten Betrag.

 

Bild: Maik Grabosch / pixelio.de